„Mit Volldampf durch den Jadebusen“

  |  Hospiz am Wattenmeer

Vareler Hospizgast erlebt eine atemberaubende Fahrt auf dem Rettungsboot Karl-August Tapken

So manche Besucher*innen dürften sich am vergangenen Samstag gewundert haben, als ein Krankenwagen des DRK-Kreisverband Bremerhaven in dem Dangaster Hafen Halt machte und einen Mann tragend in das Rettungsboot der DLRG halfen. Erst wenige Tage zuvor äußerte Karl-Heinz Feldmann (74 J.) im Hospiz am Wattenmeer gegenüber einer Palliativfachkraft, dass er früher ein Segelboot besaß und gern noch einmal mit seiner Frau aufs Wasser möchte. Zu diesem Zeitpunkt ahnte Herr Feldmann nicht, dass ihm ganz genau zugehört wurde und ihm dieser Wunsch erfüllt wurde.

Unmittelbar nachdem der gemeinnützige Lebenswunsch e. V. aus der Wesermarsch davon erfuhr und einen Aufruf auf seiner Facebook-Seite startete, konnte schon nach zehn Minuten der Beitrag wieder rausgenommen werden. Dank Frau Anke Kück, Geschäftsführung der Haus der Hospiz- und Palliativarbeit "Am Jadebusen" gGmbH, konnte das Rettungsboot Karl-August Tapken der DLRG für diesen Ausflug in den Jadebusen gewonnen und durch den Lebenswunsch e.V. die Fahrt mit dem "Herzenswunsch Hospizmobil" des DRK-Kreisverbandes Bremerhaven organisiert werden.

Am Samstagmorgen war es dann auch schon soweit, als der Wunscherfüller Mark Castens und 1. Vorsitzender des gemeinnützigen Vereines, das Hospiz am Wattenmeer betrat und Herrn Feldmann besuchte. Die Stimmung war großartig und Herr Feldmann berichtete dem Wunscherfüller aus seinem Leben, seiner früheren Arbeit als Maurer und, dass er eigentlich zusammen mit seiner Frau im Wangerland lebt. Immer wieder blickte Herr Feldmann den Wunscherfüller an und strahlte regelrecht vor Freude.

Als sich zwei Ehrenamtliche des DRK dazu setzten, war ihm anzumerken, dass es endlich losgehen soll. Das Team folgte seinen Gedanken und so machten sie sich auf dem Weg zum Dangaster Hafen.

Während der kurzen Fahrt nach Dangast schien Herr Feldmann zu bemerken, dass ihm für den Ausflug regelrechtes Kaiserwetter geboten wird und sprach vor sich "Wenn Engel reisen…". Am Dangaster Hafen angekommen, wurde das Team von einem Team der DLRG in Empfang genommen und herzlich begrüßt. Dann kam der große Moment und Herr Feldmann wurde in einer Tragetasche in das Rettungsboot gesetzt. Nachdem alle Gäste an Bord eine Schwimmweste trugen, startete der Kapitän Peter Müller zusammen mit Tomke Kröhl und Peter Wilken die 130 PS starke Maschine und machten sich direkt auf den Weg zum Leuchtturm Arngast. Mit rasantem Tempo gleitete das Rettungsboot der DLRG auf dem Jadebusen und Herrn Feldmann war die Freude sichtlich anzumerken. Endlich mal wieder wackeligen Boden unter den Füßen, Wasserspritzer und Wind um die Ohren. Genau so hatte es sich der Hospizgast gewünscht.

Am Leuchtturm Arngast angekommen, berichtete Peter Müller aus eigenen Anekdoten. Damit war dann auch der Höhepunkt des Ausfluges am "Tag des Leuchtturms" erreicht und das Team machte sich auf dem Rückweg. Erschöpft aber sehr glücklich war Herr Feldmann, als er zurück im Hospiz am Wattenmeer sein Zimmer erreichte.

"Jetzt muss ich mich erstmal hinlegen und lasse den Tag Revue passieren", erzählte Karl-Heinz Mark Castens zum Abschied, der ihm noch am Abend per WhatsApp die Aufnahmen zusendete.

„Mit Volldampf durch den Jadebusen“