Landschaftsbilder entstehen in Afra Cassens-Mews Kopf

  |  Friedel-Orth-Hospiz

Wie Fotografien, die sie in einem Album in ihrem Kopf abgespeichert hat, ruft sie die Erinnerungen hervor, die sie auf eine Leinwand für alle sichtbar werden lässt. Die Künstlerin Afra Cassens-Mews hat während ihrer Berufszeit viele Stationen in Wilhelmshaven, Zürich, Hamburg oder Syracuse oder New York durchlaufen, aber die Heimat ist in ihrem Herzen verankert. Die Küstenregion ist auch das vorwiegende Motiv, das sich in jedem ihrer Werke widerspiegelt. Eines ihrer Bilder, das "Rapsfeld", verschenkte sie am Dienstag, 17. September 2014, an das Friedel-Orth-Hospiz in Jever. Die persönliche Geste ist auch ein Dankeschön an das Hospiz, denn eine gute Freundin von ihr lebt dort als Gast.

Das Malen war schon in der Kindheit von Afra Cassens-Mews ihr Traumberuf; in Erfüllung ging er aber erst, nachdem Anfang der 1990er Jahre die vier eigenen und zwei Pflegekinder das Elternhaus verließen. "Erst dann konnte ich das machen, was ich schon immer machen wollte", sagt sie. Die freischaffende Künstlerin hat sich die Techniken und Feinheiten der Malerei im Selbststudium beigebracht. Die Inspiration für neue Motive sammelte sie vorwiegend auf den Ostfriesischen Inseln. Vor allem Borkum und Wangerooge hätten es ihr angetan, erklärt sie. Aber auch die anderen Inseln würden voller Motive stecken.

Das Werk "Rapsfeld" mit einer Größe von 80 mal 100 Zentimetern spiegelt die Stärken von Afra Cassens-Mews imposant wider. Die perlmuttgrauen Wolken heben sich vom hellblauen Himmel ab, der wiederum in Kontrast zum gelben Rapsfeld am Boden steht. Den Betrachter zieht es förmlich in das Gemälde hinein und führt ihn damit auch zu sich selbst. Genau dieses Talent hat Afra Cassens-Mews seit 1996 auch zu zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen unter anderem in Kiel, Fintry (Schottland) oder in Deutschlands Hauptstadt geführt. Am besten ist ihr die Ausstellung in Berlin-Mitte im Jahr 2002 mit mehr als 70 Bildern in Erinnerung geblieben: "Meine Bilder waren auf mehreren Etagen verteilt. Es waren so viele Menschen da, auch Politiker und Persönlichkeiten. Das war ein unglaubliches Erlebnis."

Seit vier Jahren hat Afra Cassens-Mews den Pinsel aus der Hand gelegt. Aus privaten Gründen findet sie nicht mehr die Zeit, sich vollständig ihren Bildern zu widmen. Auch vor diesem Hintergrund ist das Geschenk für das Friedel-Orth-Hospiz in Jever, das zur mission:lebenshaus gGmbH, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft des Vereins für Innere Mission, zählt, ein ganz besonderes.