Künstlerin holt weltliches Leben ins Laurentius Hospiz

  |  Laurentius Hospiz

Die Verbindung zur Region ist für Zita Hobbensiefken das Elixier für ihre Aufnahmen. Die Hobbyfotografin hält in ihren Bildern Details aus dem Leben im Ammerland und Ostfriesland fest. In ihrer neuen Ausstellung im Laurentius Hospiz in Falkenburg vereint sie die "Lebensfreude und das Lebensende", wie sie ihre Motivauswahl beschreibt. Seit Donnerstag, 08. August 2014, sind die Fotografien und Seidenmalereien auf den zwei Ebenen des Hospizes zu sehen.

Es ist bereits die vierte Ausstellung, die die Räumlichkeiten des Laurentius Hospizes schmücken. "Mit unserer Türschwelle endet nicht die Freude am Leben. Wir wollen mit den Ausstellungen das weltliche Leben ins Haus holen", erklärt Pflegedienstleiter Andreas Wagner-Neidig bei der Ausstellungseröffnung. Das Leben fängt Zita Hobbensiefken mit einer Kamera ein, die sie noch von ihrem Vater geschenkt bekam. Seit 1956 drückt sie auf den Auslöser und fotografiert Situationen, die voller Emotionen stecken und gleichzeitig Ruhe ausstrahlen. Einen der stillen Momente hielt sie im Hospiz bei einem Ehepaar fest. Zita Hobbensiefken scheint für das Paar im Garten unsichtbar zu sein, sie schenken sich Liebe und Zuneigung. "Später erfuhr ich, dass es das letzte Bild des Paares war, bevor einer von ihnen ging", erzählt sie. Die Aufnahme wirkt auf den Besucher dennoch keineswegs traurig, es ist vielmehr ein Moment der Stille, den jeder kennt und der jeden zugleich berührt. Aber auch lachende Gesichter und Motive aus der Natur hält Zita Hobbensiefken fest. Dabei arbeitet die Hobbyfotografin stets diskret, alle Menschen stimmten der Ablichtung zu.

Bei einem Teil ihrer Fotografien geht Zita Hobbensiefken noch einen Schritt weiter. Sie verarbeitet die Stillleben, wie eine Kirchenmauer oder ein Meer aus Hortensien, durch Seidenmalerei zu Gemälden. Einer Besucherin gefallen am besten die kleinen, Postkarten großen Seidenmalereien. "Sie strahlen etwas Besonderes aus", erzählt sie. Mit dem Andrang zur Ausstellungseröffnung hatte Andreas Wagner-Neidig nicht gerechnet. "So viele waren bei den Eröffnungen noch nie da", sagt er lachend und holt noch mehr Stühle in den Garten. Zita Hobbensiefken ist in Falkenburg und dem Laurentius Hospiz keine Unbekannte.

Die Künstlerin aus Ganderkesee ist mit ihrem Mann im Hospiz ehrenamtlich aktiv, seitdem sie selbst vor einem Jahr ein Familienmitglied in der Einrichtung bis zum Tod begleitet hat. Einmal die Woche, nämlich mittwochs, kocht Zita Hobbensiefken für die Gäste des Laurentius Hospizes. "Das ist jedes Mal ein Höhepunkt", erklärt Andreas Wagner-Neidig. Ihr Engagement für das Hospiz und die Gäste bleibt auch weiterhin ungebrochen. Die Fotografien und Seidenmalereien von Zita Hobbensiefken sind noch bis Ende Oktober 2014, von montags bis sonntags, 10 bis 18 Uhr, im Laurentius Hospiz zu sehen.