Bauvorhaben: Kinderhospiz stellt Geschwisterinsel vor

  |  Kinder- und Jugendhospiz Joshuas Engelreich

Große Freude im Kinder- und Jugendhospiz: Der Bau einer "Geschwisterinsel" auf dem Gelände des im Jahr 2014 eröffneten Hauses steht unmittelbar bevor. Dies soll ein Ort für die Geschwister der erkrankten Kinder sein, an dem sie spielen, toben und lachen, aber auch trauern und reden können. Hospiz-Geschäftsführung Irene Müller (v. r.) und Bauberater Frank Deitschun stellten jetzt das Bauvorhaben, für die ein Nebengebäude umgebaut werden soll, gemeinsam mit Karen Wauschkuhn (Leitung Pädagogisches Team), Kerstin Wegener (Erzieherin) und Amke Remmers (Sozialarbeiterin) vor. Die Geschwisterinsel, die etwa 140 qm umfassen wird, kann voraussichtlich im August 2019 eingeweiht werden. Insgesamt wird dieses Bauvorhaben ca. 300.000 Euro kosten.

"Wenn bei einem jungen Menschen eine lebensverkürzende Krankheit festgestellt wird, verändert sich das Leben der gesamten Familie. Auf einmal tauchen viele Fragen und Ängste auf und der Alltag steht Kopf. In dieser schweren Zeit kann bei uns die ganze Familie Kraft tanken kann", sagt Hospiz-Geschäftsführung Irene Müller.

Für die Geschwister der erkrankten jungen Menschen nimmt das Kinder- und Jugendhospiz oft einen ganz wichtigen Platz ein. "Viele von ihnen wünschen sich jedoch auch bei uns einen Ort, an dem sie sich von ihrem erkrankten Bruder oder ihrer erkrankten Schwester und den Eltern zurückziehen können", ergänzt Karen Wauschkuhn, die mit ihrem Team auch die besondere Situation der Geschwister im Blick hat: "Ihre Bedürfnisse werden oftmals nicht ausreichend wahrgenommen. Sie sind verunsichert durch die oftmals zahlreichen Krankenhausaufenthalte des Bruders und der Schwester und wissen nicht, wie es weiter geht."

"Wir möchten die Geschwister stärken und ihnen eine Stütze sein. Die Geschwisterinsel kann einen entscheidenden Teil dazu beitragen", sagte Amke Remmers. Als Fachkraft für Psychomotorik begleitet sie das psychomotorische Gruppenangebot für betroffene Geschwister aus dem Kinderhospiz und aus der Region, das im Mai gestartet ist. Wie wichtig so ein Rückzugsort wie die Geschwisterinsel für das Kinderhospiz ist, erlebt sie immer wieder: "In den Sommermonaten hatten wir zeitweise 16 Geschwister im Haus – das ist toll, aber das Kinderhospiz platzte fast aus allen Nähten. Einen richtigen Rückzugsort gab es nicht. Dabei ist es so wichtig, sich durch räumliche Distanz einen innerlichen Freiraum zu schaffen."

Für den Bau der Geschwisterinsel ist die mission:lebenshaus gGmbH als Träger des Kinderhospizes dringend auf Spenden angewiesen.

Bauberater Frank Deitschun (r.) zeigt Amke Remmers, Kerstin Wegener, Karen Wauschkuhn und Irene Müller (v. l.) die Baupläne.

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